Es war einmal ein Verstand.
… der arbeitete tüchtig, studierte, las Unmengen an Bücher, lernte Logik, Fakten und Beweisführung.
Er werkelte und tüftelte, Tag ein, Tag aus, auch manchmal nachts und störte so nicht selten seine Nachbarin: das Herz.
Das Herz war schön, fein geformt und sanftmütig.
Doch vor allem war das Herz zurückhaltend und es liebte die Stille, damit es sich entfalten konnte.
Über viele Jahre hinweg lebten sie nebeneinanderher, kannten sich zwar, doch lagen sie oft im Streit.
Bis eines Tages…
…. der Verstand sich so einsam fühlte, dass er sich bei einem Blind-Date-Event anmeldete.
Er wusste nicht, dass sein Date ausgerechnet seine Nachbarin, das Herz, sein würde.
Der Verstand sagt: „Das kann nicht sein!“
Das Herz aber sagt: „Ich nehme es aber so wahr und ich lag oft richtig.“
Verstand: „Das ist aber total unlogisch und widerspricht den Naturgesetzen.“
Herz: „Was geht mich die Logik an?“
Verstand: „Du bildest dir das alles nur ein.“
Herz: „Und du bist beschränkt in deiner Wahrnehmung.“
Wie wird dieses Date wohl ausgehen?
Das Herz steht in dieser Situation für meine Empathie & für Intuition.
Ich erzählte Frauke von diesem Zwiespalt in mir.
Ich komme – wie Frauke auch – aus der Wissenschaft.
Logik, Beweise, Fakten bestimmen die Methodik.
Wie aber kann ich beweisen, dass ich in einem Raum mit Menschen Gefühle spüre, als kriechen sie über meine Haut und wollten mein Herz gefangen nehmen?
Manchmal sind sie so stark fühlbar, dass sie mir den Atem rauben.
Das kann mein Verstand nicht begreifen. Der Gedanke, dass ich mir das nur einbilde, dass all meine spirituellen Fähigkeiten nur ein Wunschgedanke meines minderwertigen Selbstbildes entsprechen, um sich aufzuwerten und für was Tolles zu halten, ist immer da.
Doch dieser Zwiespalt bezieht sich nicht nur auf die Fähigkeiten, die der Logik vermeintlich widersprechen.
Er zweifelt an vielen weiteren Stärken und Fähigkeiten, sucht Beweise, welche die Zweifel bestätigen.
Aber…aber…aber…das wohl häufigste Wort meines Verstandes.
Im Coaching mit Frauke lernte ich (und darf ich noch üben):
- Liebevolle mit meinem Verstand umzugehen und ihn nicht abzulehnen.
- Bewusster hinzusehen, wie ich denke.
- Positiv umzuformulieren.
- Meine Fähigkeiten und Stärken besser zu sehen.
- Den Fähigkeiten und Stärken zu vertrauen.
Wie?
Im Gespräch und durch gezieltes Fragen von Fraukes Seite.
Wie geht das Date zwischen Herz und Verstand aus?
Herz. „Ich nehme das und das wahr. Bitte glaube mir.“
Verstand: „Schon gut. Ich vertraue dir. Lass mal genauer hinsehen.“
Herz: „Danke, Liebling! Schau mal, so und so nehme ich wahr. Passt das? Kannst du was daraus machen?“
Verstand: „Schau noch genauer hin, mein Schatz. Etwas passt hier nicht zusammen. Warte. Lass mich überlegen!“
…. Und so entstand ein Dreamteam aus zwei Partnern, die einander lernen zu vertrauen.
Zurück auf dem goldenen Fluss meiner inneren Mitte erkenne ich, dass Kopf, Herz und Bauch nun miteinander verbunden sind.
Meine innere Mitte festigt sich.
W.A.